Psychogenetik – Dein unsichtbares Erbe

Wir kennen die Genetik und die Epigenetik. Doch dass unsere Psyche im Kern hauptsächlich aus einer vererbten Codierung unserer Vorfahren besteht und es ebenso die Psychogenetik gibt, findet bislang noch wenig Aufmerksamkeit. Die Psychogenetik bietet mit der psychogenetischen Methode   viele Möglichkeiten, unsere emotionalen und mentalen Veranlagungen einerseits zu verstehen und andererseits unser Leben auf einer viel tieferen Ebene zu begreifen. So können Lebensprobleme und Lebensblockaden, die wir schon sehr lange mit uns herumtragen, eliminiert werden. Die Psychogenetik erzählt jedem Menschen von seiner Einzigartigkeit und der individuellen Zusammensetzung der emotionalen und mentalen Informationen, die er von seinen Vorfahren tief in seinem Unterbewusstsein hinterlegt hat. Sie zeigt auf, wie es möglich wird, all das, was das Leben schwer und traurig, problematisch und vielleicht sogar ausweglos macht, erfolgreich und nachhaltig zu verändern – mit dem eigenen Bewusstsein und dem gesunden Menschenverstand.

Was es mit den genetischen Veranlagungen, die man durch äußere Ähnlichkeiten mit seinen Eltern oder Großeltern feststellen kann, auf sich hat, ist allgemein bekannt. Dazu gehören z.B. auch Erbkrankheiten. Dieses Erbgut haben wir nicht gewählt oder konnten es uns aussuchen. Wie ein Mensch äußerlich sein wird, wurde bereits bei der Zeugung bzw. bei der Verschmelzung von Eizelle und Samenzelle vorherbestimmt. Wenn man blaue Augen hat, wird sich das nicht mehr ändern. Wenn man mit 1,60 Meter ausgewachsen ist, wird es auch so bleiben. Wir haben akzeptiert, dass unsere körperlichen Merkmale statische Konstitutionen sind, die als unveränderbar gelten. Diese Vererbung ist also gesetzt und manifest. Wir erben zudem auch Talente, Fähigkeiten, Intelligenz oder Potenziale.

Nicht erben geht nicht

Doch Du erbst noch viel mehr, als Du sehen und direkt zuordnen kannst. Wir alle erben unsichtbare Informationen, die auf den emotionalen und mentalen Molekular-Ebenen hinterlegt sind.

Es setzt sich aus Informationen und Einstellungen unserer Eltern, Großeltern oder des Familienkollektivs zusammen, die deren Gefühls- und Gedankenwelt bestimmt haben und (in den meisten Fällen) unbewältigt geblieben sind.

Dies können Glaubenssätze, Bewertungen, Verbote sein. Es können Zweifel, Ängste, Traumata sein, Ereignisse, die weitervererbt werden können. Es können Gefühle, Stimmungslagen oder Stimmungsschwankungen sein, Selbstentwertungen, Aggressionen, Unglaube oder Mangelzustände, „Schicksalsergebenheit“, geistige und emotionale Blockaden. Überzeugungen, Schlussfolgerungen, was alles im Leben nicht möglich ist, oder wie etwas zu sein hat oder voraussichtlich sein wird.

Der Einfluss der Epigene

Hier kommt zusätzlich die junge Wissenschaft der Epigenetik ins Spiel, die sich darauf spezialisiert hat, zu untersuchen, welche äußeren Einflüsse in unserem Leben, wie z. B. der Klimawandel, Ernährung, Krisen, Stress, Einfluss auf unsere Körperzellen und Gene haben und welche Folgen daraus für uns entstehen können.

Epigene sind „flexibel“

Die Epigene sind keine statischen Gene, sondern sie bilden sich aufgrund der äußeren Einflüsse, hängen sich an die DNA an und können damit einzelne Gene ein- oder auch ausschalten.

Ändert sich der Einfluss, z.B. durch gesundes Essverhalten oder durch die Vermeidung von Stress, so können stummgeschaltete Gene mit Hilfe der epigenetischen Mechanismen wieder aktiviert werden.

Nehmen wir das Beispiel eines Ehepaares, welches sich bevorzugt fettreich ernährt und mit dieser Lebensweise das Epigen erschafft und vererbt, wonach auch ihre Kinder sich bevorzugt so ernähren. Kinder innerhalb des Elternhauses und später als Erwachsene sind stärker an diese Ernährung durch die epigenetische Veranlagung gekoppelt, als solche ohne diese Vorbelastung.
Erst wenn die erwachsenen Kinder ihre Ernährung langfristig konsequent verändern ist es möglich, dass sich das Epigen deaktiviert. Auch für die Kinder der Kinder.

Was ist Psychogenetik?

Das Spektrum der individuellen und einzigartigen emotionalen und mentalen Vererbung ist vielfältig und meist außerhalb unseres Bewusstseins, außerhalb unserer Vermutung oder Interpretation, die wir als eine Erklärung für einen Umstand in unserem Leben verwenden, wenn wir mit unserem Verstand nicht weiterkommen. All dieses emotionale und mentale Erbgut hat einen großen Einfluss und bestimmt unser Leben und unsere Lebenserfahrungen.

Sie begünstigen die Wiederholung der Fehler unserer Eltern, die wir niemals wiederholen wollten und auch den Umgang mit dem eigenen Potenzial. Auch die Verhinderung unserer persönlichen Entwicklung, unserer Stellung in der Gesellschaft und das Erreichen von Zielen.

Nehmen wir einige Beispiele aus der Praxis:

Eine Klientin trug die psychogenetische Übertragung vom Vater, der die Einstellung in SEINEM Leben gewann: „Eine Fassade ist der beste Schutz vor Emotionen“.

Die Klientin hat aufgrund der unbewussten psychogenetischen Übertragung selbst viel zu sehr auf ihre Fassade geachtet und blieb unnahbar, empfand aber auch andere als unnahbar. Sie erlitt den Verlust von emotionaler Begegnung, emotionaler Einschätzung und Wahrnehmung, in sich und bei anderen. Es fiel ihr schwer, einen Partner zu finden, geschweige denn, eine Partnerschaft einzugehen.

Eine Übertragung von der Mutter auf eine andere Klientin, die diese Einstellung in IHREM Leben verbucht hatte: „Als Frau macht man sich zum Hampelmann der Männer“.

Die Klientin betrieb, ohne es zu bemerken, einen unglaublichen „Aufwand“ vor Männern, verausgabte sich geradezu, um hoffentlich von ihnen gesehen zu werden. Sie erlitt den Verlust der Selbstbezogenheit und ihres Selbstwertes, letztlich sogar des Selbstschutzes und „verschwendete“ viel Zeit, Geld und Energie, ohne dabei Achtung oder Wertschätzung von Männern zu erhalten.

Beim Erben hat jede Information eine unbewusste Motivation zur Folge. Alle psychogenetischen nonverbalen, nicht ausgesprochenen Übertragungen, die nicht anerzogen sind, sondern aus den Einstellungen und Beschlüssen der Vorfahren stammen, wirken in das Leben derjenigen, die diese Haltungen aus sich heraus (ohne dieses emotionale Erbe zu wollen) niemals „freiwillig“ so leben oder teilen würden. Solche durch die Generationen weitergegebenen Übertragungen heißen „Psychogene“.

Psychogene sind unbewusste Weichensteller

Psychogene sind bedeutsame Codierungen, die sich aus dem mentalen und emotionalen Erleben des einzelnen Menschen aufgrund seiner Erfahrungen, Beschlüsse, Ansichten und Bewertungen sich selbst oder Anderen gegenüber entwickeln und sein Denken und Fühlen, Handeln, Entscheiden und Beziehungen zu gestalten, beeinflussen.

Oft handelt es sich dabei um Informationen, die in Zusammenhang mit Minderwert, Inkompetenzen dem Leben gegenüber, unbewältigten Krisen, Ängsten, unverarbeiteten Beziehungen, Empfindungsunfähigkeit, Schicksals-bewältigung, etc. stehen. Diese komplexen Informationen eines bestimmten  Lebensbereiches, z.B. in Beziehungen, sind der Person in der Regel gänzlich unbewusst. Dazu sind sie dermaßen individuell, dass sie auf keinen anderen Menschen übertragbar sind. Es gibt ein Psychogen in einer individuellen Konstellation kein zweites Mal.

Varianten der psychogenetischen Vererbung

Es gibt aus meiner Erfahrung bislang drei signifikante Varianten der psychogenetischen Vererbung. Um die Zusammenhänge besser verstehen zu können, möchte ich dazu einige Beispiele hinzuziehen:

  1. Variante: Die Vererbung der Psychogene durch mehrere Generationen hindurch, wonach die Psychogene beispielsweise von der Großmutter, oder bereits der Urgroßmutter, zur Mutter und dann zur Tochter ungefiltert weitergegeben werden und entsprechend in der jeweiligen Lebensepoche individuell wirken.

 

Beispiel einer Klientin, 53 Jahre – „Gefangen“

„Es gibt ein Konkurrenzproblem in der Familie, und zwar zwischen Männern und Frauen, wer den besseren Status hat. Dieser Wettkampf hat bei mir die Botschaft „Mach mal langsam“ hinterlassen, damit ich nicht auf die Idee komme „hoch hinaus zu wollen“. Dabei ist es ein Missverständnis zwischen „Ich will frei leben und mich entfalten“ und „hoch hinauswollen“. Dieses „hoch hinauswollen“ ist etwas, was man in gewisser Weise durch den Konkurrenzkampf als bedrohlich empfand oder lästig oder unpassend. Ich muss dieses Missverständnis der Familie zurückgeben, denn auch sie haben nicht frei gelebt oder andere frei leben lassen. Aber dieses „Frei leben“ ist mein Kampf in mir, das viele Adrenalin, aufgestaute Energie in mir, die negativ gelenkt wird durch die alte Unterdrückung „Mach mal langsam“.“

Auswirkung:

Die Klientin fühlte sich Zeit ihres Lebens gefangen in Moralvorstellungen, Verpflichtungen, Ansprüchen, die letztendlich nicht ihre eigenen waren. Ihre vielen Versuche, ihre „Bestimmung“ und ihren Sinn zu finden, zeigten sich darin, ständig etwas Neues anzufangen, es aber nicht zu Ende bringen zu können. Trotz ihrer Ausbildung und Fähigkeiten bekam Sie nur Jobs, die deutlich unter ihrer eigentlichen Qualifikation lagen, was auch finanzielle Folgen hatte. Im Grunde wusste sie nicht, wohin mit sich und was sie wirklich wollte. Pläne zu schmieden und die Zukunft für sich zu gestalten war ihr unmöglich. Sie war häufig gereizt, ungeduldig und streitbar. Sie hielt sich selbst und das ewige „auf der Stelle treten“ kaum aus.

Lösung:

In der Identifikation, welche die kollektiven Informationen der väterlichen und mütterlichen Familie und Generationen davor preisgegeben hat, konnte die Klientin endlich verstehen, warum es ihr bis dato nicht gelungen war, ihren Weg der persönlichen Entfaltung zu finden und wie viel Lebensenergie Sie damit verloren hat, bzw. warum Sie das Leben für sich nicht wirklich hatte nutzen können. Eine intensive Auseinandersetzung mit der Frage, wann Sie sich frei im Leben fühlen würde und wie Sie sich in Zukunft entfalten könnte -z. B. durch eine berufliche Veränderung, einen Umzug in eine schönere Umgebung oder durch das bewusste Einsetzen des eigenen Willens und aktiver Lebensgestaltung, ließen die Klientin erkennen, was jetzt für Sie alles möglich ist. Die hierzu erarbeitete Separation untermauerte die neuen Vorsätze der Lebensgestaltung und eliminierte die aus dem „hoch hinaus“ entstandenen Einschüchterungen, den Mangel an Umsetzungskraft, das „sich kleinmachen“ und die destruktive Lenkung vorhandener Lebensenergie in Aggressionen. Die Klientin gewann an Entspanntheit, Unbeirrbarkeit und Selbstvertrauen.

 

  1. Variante: Ein neues Psychogen wird häufig durch den Vater oder die Mutter eines Kindes initiiert, welches vom Kind als ungefilterte Information wie eine Codierung angenommen wird und Einfluss auf dessen Leben und Verhalten hat.

 

Beispiel einer Klientin, 27 Jahre – „Minderwert“

„Ich bin traurig, dass Du Vater, mich für Dein Lebenswerk hast stehenlassen. Und ich bin traurig, dass ich weniger wichtig für Dich bin, als Dein Lebenswerk. Und Du gibst mir sozusagen mit auf den Weg als Frau: Ein Mann kümmert sich erst um sein Lebenswerk und dann um die Liebe –wenn überhaupt.“

Auswirkung:

Die Klientin hat das Gefühl, weder bei ihrem Vater noch bei Männern eine Rolle zu spielen. Sie leidet an wechselnden Beziehungen, die immer wieder scheitern, da die Männer keinen Blick für sie haben, Verabredungen und Vereinbarungen vergessen und ohne Rücksprache oder Information die Klientin für „wichtigere Dinge“ stehen lassen. Beruf und Karriere sind den Partnern der Klientin -egal aus welchem Berufsfeld diese kamen- immer wichtiger, was ihr Selbstwertgefühl massiv gestört hat.

Lösung:

Mithilfe der psychogenetischen Analyse der emotionalen und mentalen Veranlagungen, die vom Vater auf die Tochter übergegangen waren, konnte die Codierung mithilfe einer Separation, die Eliminierung dieses Psychogenes, eingeläutet werden. Somit machte sich die Klientin frei von ihrem tiefsitzenden und sogar automatisierten Minderwert Männer gegenüber, weniger wert zu sein, als das Lebenswerk eines Mannes. Sie konnte das Feld der Männer, die Karriere favorisieren und der Liebe oder ihr, der Klientin als Frau, keinen oder nur wenig Raum geben können und wollen, verlassen. Mit einer ihr beitragenden, neuen Programmierung über den Separationstext, wurde es für die Klientin möglich, in einen präsenten und viel größeren Selbstwert als Frau zu treten, gepaart mit einer klaren inneren Positionierung, wertvoll und wichtig zu sein. Es war ihr Durchbruch für eine erfüllte und ebenbürtige Partnerschaft.

 

  1. Variante: Eine Person selbst entwickelt aufgrund ihrer Lebenserfahrungen, Beschlüsse, Bewertungen, Inkompetenzen, Minderwert, Vermeidungs-strategien, etc. mentale und emotionale Psychogene, die sich in ihr fest codieren und auch an die Nachkommen weitervererbt werden.

 

Beispiel einer Klientin, 48 Jahre – „Depression“

„Man hat mir nicht die Identität der wertvollen Tochter gegeben, des Kindes für dessen Leben man sich interessiert. Dadurch habe ich einen Identitätsverlust erlitten. Hätte ich gewusst, dass ich eine liebevoll empfangene Tochter bin, dann hätte ich viel mehr Leichtigkeit in meinem Leben. Dadurch, dass ich keine wertvollen Informationen über mich erhalten habe, habe ich sehr viel Schwere schon als Kind in mir aufgenommen, Identitätsschwere. Und das habe ich mir selbst als Wahrheit abgekauft: Meine Identität ist, dass ich schwer bin, traurig und unglücklich. Sie ist nicht, dass ich willkommen bin, lustig oder ein wertvoller Beitrag, sondern nur Schwere, die auch gekoppelt ist mit Leere.“

Auswirkung:

Tatsächlich war die Klientin seit vielen Jahren depressiv, unglücklich und frustriert und nichts schien zu helfen. Sie ging nicht gerne unter Menschen, verbrachte ihre Freizeit alleine auf dem Sofa, um irgendwie mit der Depression umgehen zu können. Nichts bereitete ihr Freude, sogar Suizidgedanken kamen auf. Nach dem Tod der Mutter verstärkten sich die Symptome. Einer medikamentösen Behandlung wollte Sie nicht dauerhaft nachkommen.

Lösung:

Durch die Benennung der psychogenetischen Zusammenhänge wurde es der Klientin möglich, zunächst einmal Abstand von der Diagnose „Depression“ zu bekommen und sich um ihre wahre Identität, also was Sie in ihrem bislang unentdeckten Wesenskern wirklich ist, zu kümmern. Dieser wurde herausgearbeitet. Durch das Aufgeben der Abhängigkeit von liebevollen Informationen seitens der Eltern, die Sie nie erhalten hatte und ihrem unbewussten Entschluss, in die Schwere zu gehen, konnte Sie sich dem Leben ganz neu öffnen. Sie verstand, dass die Depression bislang ihre Hauptidentität gewesen war, welche Sie mit Hilfe der erarbeiteten Separationen eliminieren konnte. Ihr neues Lebensgefühl ist Freude und Zuversicht.

 

Wo befinden sich Psychogene – Die drei menschlichen Körper

Da man Gedanken und Gefühle nicht sehen kann, ist es wahrscheinlich, dass wir Menschen neben unserem stofflichen Körper auch Energiekörper haben. Ich habe diese feinstofflichen Körper, um es begreiflicher zu machen, „Mentalkörper“ und „Emotionalkörper“ genannt.

Die meisten Menschen sind zu sehr auf den physischen Körper fixiert, was nicht bedeutet, dass sie ein Körpergefühl oder gar ein Wohlwollen dem eigenen Körper gegenüber haben. Doch man spürt seinen Körper, sieht sich im Spiegel, erlebt Schmerzen oder Krankheiten.

Der organische Körper ist jedoch nur das letzte Glied der Kette, welches Asynchronitäten weiterer Energiekörper des Menschen zum Ausdruck bringt. Geht der Mensch unbewusst mit seinen Emotionen um und übergeht seine negativen Gedanken und Bewertungen über sich selbst und das Leben, so bringt er die feinstofflichen Körper, „Emotionalkörper“ und „Mentalkörper“, in ein Ungleichgewicht zu einander.

Mentalkörper und Emotionalkörper

In diesen Körpern sind unsere mentalen und emotionalen Veranlagungen „abgespeichert“, also die Psychogene. Und aus diesen Körpern heraus erschaffen wir ebenso neue Psychogene. Sind wir uns der Existenz der Informationen in diesen beiden Körpern gewahr, wird es möglich, mit Hilfe von Verstand und Bewusstsein, diese Psychogene durch neue Informationen zu verändern bzw. positiv auszugleichen.

Hauptfaktor der Disharmonien und der Kultivierung von Störungen in den jeweiligen Körpern sind die bestehenden, vererbten, emotionalen und mentalen Veranlagungen.

Erkennen wir an, dass die feinstofflichen Körper zeitlos sind, durch die Tatsache, dass es Menschen gibt und gab und Vererbung auch dann besteht, wenn der Mensch bereits verstorben ist, so lässt sich nachvollziehen, wie es möglich ist, über die feinstofflichen Körper, die psychogenetischen Strukturen und Verhaltensweisen und deren jeweiligen Informationen, durch die Psychogenetische Methode zu analysieren.

Die Psychogenetische Analyse

In der Analyse gibt es zum Aufspüren der Psychogene und zur späteren Loslösung und Veränderung der Veranlagungen, zwei Herzstücke:

Zum einen die sogenannten Identifikationen. Hier werden für den Ratsuchenden die entsprechenden unbewusste Beziehungen, z. B. von Vater oder Mutter oder zu einem Kind bzw. anderen wichtigen Person, untersucht. Dabei zeigen sich die relevanten Inhalte und Informationen, die über die Vererbung wechselseitige Bedeutung auf das Leben des Menschen haben. Es werden zum Beispiel der Klient und seine unbewusste Beziehung zur Mutter, und die hier vorliegenden mentalen und emotionalen Verwicklungen, klar. Die Identifikation innerhalb einer Beziehung findet immer doppelseitig statt, also die unbewussten Aktivitäten vom Klienten zur Mutter hin und von der Mutter zum Klienten hin. Dies ist deshalb wichtig, da sich bei dieser Betrachtung die unterschiedlichen „Arten“ der Psychogene offenbaren und die daraus resultierenden Schwierigkeiten für den Klienten.

Es folgt eine tiefgreifende Reflektion, gepaart mit vielen Erkenntnissen und einer inneren Befriedung, sich selbst für Dinge im Leben, die geschehen sind oder von anderen Familienmitgliedern gelebt wurden, nicht mehr verurteilen zu müssen und die Vergangenheit endlich Vergangenheit sein lassen zu können.

Nun kann die Loslösung der belastenden emotionalen Erbinformationen beginnen und eine neue, für den Klienten adäquate und zukunftsweisende, Umprogrammierung stattfinden. Dies geschieht durch die Separationen. Es sind starke, ernste und verantwortungsvolle Statements gegenüber der Familie, dem Vater oder der Mutter. Die Erarbeitung der Separationstexte orientiert sich an den Identifikationstexten, die zu Beginn der psychogenetischen Prozessarbeit zusammengetragen wurden.

Die Psychogene mit negativen Auswirkungen wurden in ihrer Bedeutsamkeit dazu ausgiebig besprochen. Die Separationen bewirken die Eliminierung dieser Schwachpunkte und Blockierungen einerseits.  Andererseits leiten sie die Neupositionierung des Klienten mit seinen zusätzlich erworbenen Kompetenzen ein, um in eine erwachsene Präsenz und in den Selbstwert zu treten, der ihm wirklich gemäß ist.

Ganz praktisch bedeutet dies am Beispiel der Klientin, deren Vater sein Lebenswerk für wichtiger erachtet als die Liebe, dem Vater mitzuteilen, dass Sie als seine Tochter sich von seinem Wertesystem befreit und unabhängig macht. Und damit auch von allen Männern, die das Wertesystem des Vaters teilen, die sich also erst um die Karriere und dann um die Liebe kümmern. Dass Sie sich in Selbstverantwortung, Selbsternsthaftigkeit und Selbstehre nur noch auf Männer einlässt, die Sie klar als Liebespartner priorisieren und eine Liebesbeziehung mit ihr ausfüllen können und wollen.

Die Separationen, das zweite Herzstück der psychogenetischen Arbeit, hilft dem Klienten, seine Neuausrichtung eindeutig zu verinnerlichen und seinem Unterbewusstsein neue Codierungen einzuprägen.

 

Der Ablauf im Detail

Hat ein Klient sein Einverständnis für die Identifikation mit seiner Person im Rahmen eines Erstgespräches oder seiner großen Kernprozessarbeit, trete ich mit dem neutralen Bewusstsein (Gewahrsein) in die Resonanz und unbewusste Wirklichkeit des Ratsuchenden. Das neutrale Bewusstsein ist ein nicht bewertendes, nicht vermutendes, nicht interpretierendes Bewusstsein des Emotional- und Mentalkörpers seitens der Psychogenetikerin während der Identifikation mit einem fremden Emotional- und Mentalkörper.

Von dort aus „gewahre“ ich mich so ein, dass ich stellvertretend für den Klienten seine emotionale und mentale Situation wahrnehme und benenne. Es werden die bei ihm wirksamen, von den Vorfahren geerbten Informationen, Mechanismen und Automatismen herausgefiltert. Emotional- und Mentalkörper des Klienten werden sozusagen „abgelesen“.

All dies wird in Worten und Sätzen beschrieben, die dokumentiert und mitgeschnitten werden. Die Aussagen, die im Rahmen der Identifikationen getroffen werden, sind die Grundlage für die weitere Arbeit mit dem Klienten. Hierzu gehört das Verstehen der Informationen und deren Bedeutung, das Erkennen darüber, wie sehr diese Informationen im aktuellen Leben mitwirken und auch weiter gestalten würden, sofern diese jeweilige Erbinformation bestehen bleiben würden.

Chance und Erlebnis zugleich

Es ist für jeden Einzelnen, der in seine psychogenetischen Strukturen eintaucht, ein Erlebnis, sein Leben, seine Gefühle, sein Handeln und auch seine Gedanken, aus einer völlig anderen Sicht und mit ungeahnten Zusammenhängen zu erfahren. Die Lebensrealität aus diesem tiefen Blickwinkel des eigenen emotionalen und mentalen Kerns sehen und verstehen zu können, mit der besonderen Erfahrung, sich an der psychischen Urwurzel selbst begreifen zu dürfen.

Damit wird die Psychogenetische Methode eine Chance für Suchende, die sich noch nicht wirklich gefunden haben oder die nach Antworten auf Ihre Fragen suchen. Wo die Sehnsucht existiert, fundierte Lösungen für die eigenen Probleme und Blockaden zu finden, um davon frei zu werden und sich stabil im Leben aufstellen zu können.

Indem alte Psychogene, die einem nicht beitragen, gelöscht und verändert werden. Indem man bewusst neue Psychogene für sich und seine Zukunft und für seine Nachkommen initiieren kann. Damit ist ein gesunder Nährboden für Körper, Geist und Seele im eigenen Leben und für die nachfolgenden Generationen geebnet. Raum für neue Lebensgefühle und Lebensfreude, die bleibt.

Mein Ahn, der wirft mich aus der Bahn

Die Psychogenetik ermöglicht es, belastendes Erbgut an Ahnen zurückzugeben

 

Ein Großvater, der im zweiten Weltkrieg Gräueltaten auf sein Gewissen geladen hat. Und sich danach in Schweigen hüllt. Sabine Bodes Bücher über Kriegskinder und Kriegsenkel haben die Gesellschaft dafür sensibilisiert, dass zwischen den Generationen weitaus mehr als Gene vererbt werden.

Überzeugungen, Botschaften und Erfahrungen pflanzen sich meiner Erfahrung aus den letzten 25 Jahren als Psychogenetische Beraterin nach, ebenfalls fort. Und sie erklären, weshalb manche Menschen in ihrem Leben fortwährend an Beziehungslosigkeit leiden – oder immer wieder in Situationen geraten, in denen sie sich handlungsunfähig fühlen. Zwei Beispiele für Anliegen, mit denen Menschen mich in meiner Praxis aufsuchen. Meine gezielte Prozessarbeit ermöglicht es in kurzer Zeit -oft genügen 3 x 2 Tage- die den Symptomen zugrundeliegende psychogenetische Strukturen aufzudecken und so einen nachhaltigen Selbstheilungsprozess in Gang zu setzen.

Auch wenn hierzulande nach wie vor ein streng naturwissenschaftliches Weltbild vorherrscht, das Phänomene nur dann für seriös und gültig erklärt, sofern sie sich in kausal nachvollziehbare Atome zerlegen lassen, spricht der Erfolg von aufgeschlosseneren Behandlungsansätzen eine deutliche Sprache: Im benachbarten Frankreich erweist sich die von der Psychologieprofessorin Anne A. Schützenberger entwickelte Psychogenealogie bereits seit Jahrzehnten als erfolgreich im Behandeln unerklärlicher, behandlungsresistenter psychosomatischer Symptome.

Ein kollektives Unbewusstes, das Menschen miteinander verbindet

Wird das Symptom oder Lebensproblem in Bezug gesetzt zur Ahnenlinie, ergeben sich häufig verblüffende Parallelen – so konnte Schützenberger nachweisen, dass Krebserkrankungen häufig in einem Alter auftreten, in dem ein Ahne gestorben ist. Als habe C. G. Jung recht gehabt mit seiner bis heute wissenschaftlich nicht nachweisbaren Annahme eines kollektiven Unbewussten, das Menschen miteinander verbindet.

Ich habe in meiner langjährigen Beratungspraxis die Erfahrung gemacht, dass ein Einbeziehen von zwei weiteren feinstofflichen Körpern, die nach meinem Ansatz zusammen mit dem physischen Körper und der Seele das Bewusstsein ausmachen, der Behandlung verblüffende Perspektiven eröffnet.

Dass Menschen häufig Geschichten, Schicksale und Dramen ausbaden, die nicht „ihre eigenen“ sind, hängt mit dem Emotionalkörper und dem Mentalkörper zusammen. Hier setzen sich unverdaute Familienereignisse fest und beeinflussen auf unbewusste Weise, wie wir die Welt erleben.

Während Schützenberger auf eine umfangreiche Sammlung von Familiendaten setzt und Sigmund Freud in der Traumanalyse einen Zugang zum Unterbewussten therapeutisch nutzbar zu machen versucht, habe ich eine intuitive Methode entwickelt, die über die Betrachtungsgrenzen anderer Verfahren, wie den systemischen Ansätzen, hinausreicht.

Das eigentliche Wesen der Problematik kann sich offenbaren

In der Sitzung fühle ich mich über die Wahrnehmung der jeweiligen Emotional- und Mentalkörper in die Innenwelt der Familienpositionen ein. Dies kann entweder im Sinne einer umfassenden Prozessarbeit geschehen, die auf eine Integration der Gesamtpersönlichkeit abzielt, oder als Beratung, die die in den beiden nicht sichtbaren Körpern verborgenen Ursachen einer spezifischen Erkrankung wie beispielsweise „Sucht“ oder „Depression“ aufdeckt, oder auch Einzelaspekte des Lebens wie die Partnerschaft, Beziehungen zu den eigenen Kindern, Gründe für Geldprobleme oder Kinderlosigkeit erforscht. Im Zuge der Identifikation mit den beiden feinstofflichen Körpern offenbart sich der eigentliche Kern der Problematik.

Dazu habe ich über die Jahre eine Technik entwickelt, um etwas zu kultivieren, was ich das „neutrale Bewusstsein“ nenne. Dadurch gelange ich an Informationen aus dem Familiensystem, die eine Einordnung des Klientenerlebens ermöglichen: Inwieweit wurden Schuld- und Schamgefühle von den Eltern übernommen? Wie tragen die Familienmitglieder jeweils zur energetischen Familiendynamik bei? Welches Familienthema strebt noch nach Erlösung, um den Klienten in ein selbstverantwortliches Leben zu entlassen, indem er seine Kompetenz als Erwachsener zur Richtschnur seines Handelns macht?

Erstbesichtigung des Urhauses, das unsere Seele bewohnt

Das Vorgehen ist vergleichbar mit der Erstbesichtigung des Urhauses, das unsere Seele bewohnt. Im Yoga und in der ayurvedischen Heilkunst gilt es als eine Selbstverständlichkeit, dass der Mensch neben dem physischen Körper über weitere „Hüllen“ verfügt, die sich in der Behandlung gezielt ansprechen lassen. Dieses fernöstliche Wissen geht immer häufiger mit der westlichen Medizin eine Verbindung ein, wie etwa der Aufstieg der Achtsamkeit zur gemeinhin akzeptierten Basis eines gesunden, zufriedenen Lebens zeigt.

Der psychogenetische Ansatz macht diese Erkenntnisse für eine Behandlungsform fruchtbar, die inzwischen vielen Menschen Heilung gebracht hat: Was im Moment der Zeugung übertragen wurde, das unausgesprochene Erbgut des Vaters, der Mutter sowie der gesamten kollektiven Familie kann gezielt in den Dienst der Aktivierung eines ganzheitlichen Selbstheilungsprozesses gestellt werden.

Dafür sorgt ein umfassendes „Lebensbuch“, das jeder Klient im Laufe des Psychogenetischen Prozesses anlegt. Hier werden aussagekräftige und detaillierte Informationen transkribiert, die während der Identifikation in den Sitzungen ans Tageslicht getreten sind. Eine intensive Auseinandersetzung mit diesem Material über mehrere Wochen, zu der ich meine Klienten anleite, sorgt dafür, dass die Verbindungen zu den eigenen Beschwerden deutlich werden und zuvor unbewusste Strukturen zunächst separiert werden können. Rasch stellt sich in der Regel ein Gefühl dafür ein, warum man „nicht anders konnte“ und wie plötzlich alles zusammen gesehen einen Sinn ergibt.

Gesundung auf allen Ebenen

Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass das Potenzial der belasteten Herkunft erkannt werden und das Wertesystem der Klienten gesunden kann, wenn Ungleichgewichte zwischen der Seele und den beiden Energiekörpern wieder ins Lot gebracht werden, indem der Klient das nun bewusstgemachte psychogenetische Erbgut an das Familienkollektiv zurückgibt. Und aus der Gefangenschaft von Rollen ausbricht, die ihn so lange begleitet und eingeschränkt haben.

In einer abschließenden Phase des begleiteten Selbstheilungsprozesses kommt es zur Integration der Erkenntnisse. Durch Meditationen wird zusätzlich das Unterbewusste der Klienten mit einbezogen. „Ist der Dämon erkannt, ist er gebannt“, so meine Erfahrung. Nach diesem letzten Schritt der Behandlung kann endlich das geerntet werden, was die Menschen so lange ausgesät haben. Die individuelle Seelenkraft, in der für alle Lebensanliegen das Potenzial zur Selbstheilung und zur Potenzialverwirklichung steckt, ist wieder im Fluss. Und der Mensch bereit, ein Leben in Selbstmacht und wahrem Selbstbewusstsein zu führen.

Singlefrust enterben mit Psychogenetischer Heilung

 

Jeder Mensch trägt psychogenetische Strukturen in sich, die aus unserer Herkunftsfamilie resultieren und uns bisweilen lebenslang -ob wir dies nun bewusst wahrnehmen oder nicht- unterschwellig beeinflussen, insbesondere im zwischenmenschlichen Bereich der Beziehungen. Es lohnt sich also, einen genaueren Blick auf die Psychogenetik und Ihr Heilungspotential zu werfen.

Die Temperaturen steigen, der Frühling ist die ideale Jahreszeit, um sich zu verlieben. Viele Menschen träumen davon, in einer glücklichen Partnerschaft zu leben. Und doch ist dieses Glück nur wenigen beschieden, denn die Anzahl von Singlehaushalten steigt kontinuierlich: In Deutschland lebt bereits jeder fünfte alleine, damit ist der Singlehaushalt der häufigste Haushaltstyp des Landes. Was aber hindert Singles daran, den passenden Partner zu finden, vor allem, wenn man die heutigen mannigfaltigen Möglichkeiten der Partnersuche bedenkt?

Das Beispiel Matthias

Matthias ist 54 Jahre alt und verzweifelt, als zum wiederholten Male eine Beziehung scheitert, ohne dass er sich erklären kann, warum, und sucht mich deshalb auf. Ich arbeite seit über fünfzwanzig Jahren in meiner Praxis mit der von mir entwickelten Methode, um die unbewussten psychogenetischen Strukturen meiner Klienten aufzudecken. Das, was uns -vereinfacht gesagt- an Glaubenssätzen vererbt wurde, ist meiner Meinung nach in der Regel die Wurzel des Übels, wenn wir ein klares Ziel ansteuern und uns auf dem Weg dorthin immer wieder selbst sabotieren oder schlicht einfach nicht zum gewünschten Erfolg kommen. Auch Matthias litt unter solchen „ererbten“, unbewussten Verhinderungen, seitens seiner Mutter, wie sich herausstellen sollte.

Ich gehe in meiner Arbeit davon aus, dass der Mensch neben seinem physischen Körper auch über zwei feinstoffliche, nicht sichtbare Körper verfügt, die ich Mentalkörper und Emotionalkörper nenne. Hier sind Gefühle, Gefühlsketten, Überzeugungen, Glaubenssätze, Ängste, Blockaden und Gedanken aller Art wie auf einer Festplatte abgelegt und gespeichert, wobei nur ein Bruchteil davon für das Bewusstsein Klienten zugänglich ist. Diese hinterlegten Informationen werden, wenn sie unerlöst bleiben -vergleichbar mit der DNA unserer Gene- über die Generationen weitergegeben. Wir erben also nicht nur unsere Augenfarbe oder bestimmte Begabungen, sondern ebenso negative Überzeugungen, Lebensängste sowie Verhaltensmuster, die uns im Leben womöglich behindern.

Unbewusste Muster aufdecken

Tückisch daran ist, dass all dies unbewusst geschieht. Aus scheinbar unerfindlichen Gründen scheitern Beziehungen immer wieder am selben Punkt, weil man immer wieder denselben Partnertyp anzieht oder es erst gar nicht schafft, verbindliche Partnerschaften aufzubauen. Häufig wiederholen sich wie durch eine „unsichtbare Lenkung“ Beziehungsmuster innerhalb einer Familie, sodass beispielsweise Frauen am Ende alleinerziehend dastehen oder Männer sich ausgenutzt fühlen, weil Frauen nur ihr Geld und Absicherung wollen. Hier setzt die Psychogenetik mittels einer tiefen Einfühlungsmethode an, die eine Identifikation mit dem Mental- und Emotionalkörper des Klienten ermöglicht. Die unbewussten Informationen, die den Klienten in eine Verhinderung oder Blockade bringen, können „ausgesprochen“ und ins Bewusstsein geholt werden.

Auch bei Matthias brachte diese Aufdeckungsarbeit den Durchbruch. Als er die Beratung aufsucht, verbinde ich mich in einer Sitzung mental mit seiner Identität und stehe geistig vor seiner Mutter. Ich nehme stellvertretend die Informationen in den Energiekörpern des Klienten wahr und artikuliere diese:

Ich stehe vor meiner Mutter. Ich war schon sehr früh der Überzeugung: Du gibst mir nichts. Und ich habe eine generelle Überzeugung in mir, nämlich: Eine Frau kann einem Mann nichts geben. Eine Frau will einem Mann nichts geben, oder eine Frau gibt einem Mann einfach nichts. Und ich sage das in gewisser Weise generalisierend, weil ich mich davor schützen möchte, in das Bewusstsein zu treten ‘Es wäre schön, wenn eine Frau mir etwas gibt’, und mit diesem Wunsch unerfüllt zu bleiben. Ich bin traurig, weil ich gar nicht weiß, wie lange es her ist, dass Männer in unserer Familie von Frauen erfüllt wurden, und ich werde wohl auch in den sauren Apfel beißen müssen, von einer Frau niemals erfüllt zu werden.“

Durch die Erfahrungen mit seiner Mutter ist Matthias überzeugt davon, dass Sie -und alle anderen Frauen- ihm nichts geben können oder wollen. Geben im Sinne von Erfüllung und Bereicherung, von tiefen Gefühlen und essentiellem, menschlichen Austausch von Werten, wie Zärtlichkeit, Geborgenheit, Vertrauen, Zuverlässigkeit, Fürsorge oder Wärme. Diese generalisierte Überzeugung veranlasst ihn sogar dazu, von vorne herein seinen tiefen Wunsch, von einer Frau erfüllt zu werden, mit der Resignationshaltung „Frauen geben mir nichts“, im Keim zu ersticken. Unbewusst „schützt“ er sich mit dieser Überzeugung vor Frauen, weil er durch seine psychogenetische Programmierung automatisch erwartet, dass diese ihm am Ende doch nichts geben und ihn damit enttäuschen. Matthias trägt ein eingebautes Implantat in sich, was im radikalen Ausschlussverfahren Frauen generalisiert und „abstempelt“, aus Angst, wieder die Erfahrung machen zu müssen, von einer Frau unerfüllt zu bleiben. So kommt er seinem eigentlichen seelischen Wunsch, als Mann tiefe Erfüllung durch eine Frau zu erfahren, kein Stück näher:

Ich stehe wieder vor meiner Mutter. Durch dieses Gefühl ‘Du gibst mir nichts’, und das Generalisieren ‘Frauen geben nichts’, was ja eigentlich eine Schutzmaßnahme ist, um nicht in den Wunsch zu kommen ‘Es wäre schön, eine Frau gibt mir etwas’, und dann enttäuscht zu werden, hast du mir die Erfüllung als Mann versagt. Ich habe mir auch selbst dadurch versagt, von einer Frau erfüllt zu werden, weil ich durch dich niemals erfüllt wurde. Als ich geboren wurde, war ich ein leeres Gefäß, das meine Mutter hätte füllen können, aber sie hat es leer gelassen. Ich fühle mich wie ein leeres Gefäß und gleichzeitig habe ich mir die Erfüllung abgeschminkt. Die Erfüllung, von einer Frau geliebt zu werden, weil Frauen einem nichts geben. Diese Generalisierung schützt mich vor Enttäuschungen. Aber diese Generalisierung macht mich auch einsam.“

Durchbruch durch Neuprogrammierung

Der wesentliche Vorteil, und der Schlüssel zum Erfolg, bei der Analyse und Bearbeitung von hartnäckigen Lebensblockaden mit Hilfe der Psychogenetik ist der, dass man die unbewussten, vorher nicht greifbaren oder erklärbaren Zusammenhänge aus den Energiekörpern des Klienten bewusst, zugänglich und erkennbar macht. Im Beispiel von Matthias zeigt sich sehr deutlich, dass er zwar im Bewusstsein eine erfüllende Beziehung anstrebt. Aber der eigentliche Grund und Anlass für seine Verhinderung wird erst durch die Identifikation mit seinen Energiekörpern offenbar.

Auf diese erste Identifikation, die hier nur in Ausschnitten gezeigt wird, folgt eine ausführliche und intensive Reflektionsphase. Diese ermöglicht es dem Klienten, die neuen Erkenntnisse und Einsichten in seinem Bewusstsein fest zu integrieren. Er kann das neue Bewusstsein als Grundlage für eine “Neuprogrammierung“, frei von den blockierenden Überzeugungen, nutzen. In einem weiteren Schritt entwickele ich eine sogenannte Separation, einen Text, der individuell anhand der gesammelten Informationen ausgearbeitet wird. Durch vielfaches Lesen und Sprechen dieses Textes kann der Klient sich nachhaltig von seinen alten Mustern lösen, um einen neuen Umgang mit Beziehungen in sich zu initiieren und etablieren. Die Selbstbeschränkung aus Angst vor erneuten Enttäuschungen durch Frauen, wurde von Matthias erfolgreich eliminiert und abgelegt. Sie wurde durch eine neue, bewusste, objektive Haltung ersetzt, die es ihm ermöglicht, in eine positive Resonanz gegenüber Frauen zu treten, mit dem Wissen und der inneren Substanz, „Frauen geben mir etwas und Frauen erfüllen mich zutiefst“. Heute lebt der Klient in einer bewussten und tiefen Beziehung, die er mit Hilfe der „Aufdeckungsarbeit“ durch die psychogenetische Beratung und die Neuprogrammierung seines Unterbewusstseins eingehen konnte.

Ziel der Psychogenetischen Beratung ist es stets, den Klienten in Selbstmacht, Freiheit und in Erwachsenenkompetenz zu bringen. Damit wird die Fähigkeit beschrieben, für sich selbst verantwortlich und unabhängig von anderen Einflüssen, in Rückkopplung mit der eigenen Seele, authentische Entscheidungen zu treffen.

Das Beispiel von Matthias macht deutlich, wie unerwartet, subtil und mächtig die psychogenetischen Übertragungen unserer Herkunft unser Leben beeinflussen und stören können. Dies gilt nicht nur für Beziehungen, sondern für alle Bereiche des Lebens, wie beruflichen Misserfolg, Krankheit, Geldmanagement, ungewollte Kinderlosigkeit, usw. Im Grunde kann jedes Lebensdrama, jede Blockierung, jede Problematik im persönlichen, wie beruflichen, im menschlichen, wie im materiellen Bereich anhand meiner Methode an ihrer Wurzel analysiert, untersucht und im Sinne des Klienten korrigiert werden. Denn wir können unser psychogenetisches „Erbe“ sehr wohl erlösen und in fundierte, selbstmächtige Lebenskompetenz umwandeln und müssen nicht einem vermeintlichen Schicksal hilflos erliegen.